Die Roßbrücke in Pforzheim: Zerstörung, Wiederaufbau und Wandel eines städtischen Wahrzeichens

Vom mittelalterlichen Pferdeübergang bis zur modernen Verkehrsbrücke – die Geschichte der Roßbrücke in Pforzheim erzählt von Kriegen, Architekturwandel und städtischer Erinnerungskultur. Ein Rückblick auf den historischen und städtebaulichen Wandel rund um Roßbrücke und Sedanplatz.

Pforzheim – Kaum ein Ort in Pforzheim vereint so viel Stadtgeschichte wie die Roßbrücke und der angrenzende Sedanplatz. Vom ersten Nachweis auf dem Merian-Stich aus dem 17. Jahrhundert bis zur modernen Neugestaltung in den 1990er Jahren spiegelt sich hier der Wandel von Krieg, Wiederaufbau und urbaner Erneuerung wider.

Mittelalterlicher Ursprung: Der Name sagt alles

Schon 1643 ist die Roßbrücke in der Stadtansicht des Kupferstechers Matthäus Merian zu erkennen. Die ursprüngliche Holzbrücke verband das Schäfertor mit der heutigen Leopoldstraße und diente als Pferdetränke – daher der Name „Roßbrücke“.

Stadtentwicklung vor 1945

Zwischen 1902 und 1912 wurden Enz und Nagold kanalisiert, um Hochwasser zu vermeiden. Parallel entstand eine Promenade mit Arkadenbauten, die der Innenstadt ein neues Gesicht gaben. 1910

wurde die Roßbrücke neu errichtet. Der südwestliche Pfeiler zierte die bekannte Skulptur „Schildkrötenreiter“ von Fritz Wolber – heute im Stadtgarten zu finden.

Der Sedanplatz – seit 1871 benannt nach der Schlacht bei Sedan – entwickelte sich zur markanten Verkehrs- und Platzanlage mit umliegender Bebauung, die jedoch im Luftangriff vom 23. Februar 1945 vollständig zerstört wurde. Auch die Brücke selbst wurde im April 1945 von deutschen Truppen gesprengt.

Nachkriegsjahre: Wiederaufbau mit Stil der 50er

Bereits 1950–54 begann der Wiederaufbau der Roßbrücke. Dabei wurde der Arkadengang des im Krieg teilweise erhaltenen Hauses Kiedaisch in die Neugestaltung integriert. Die neue Brücke war im November 1954 fertig.

Am Sedanplatz setzte die Architektur der Nachkriegszeit neue Akzente. Besonders markant ist das 1956 erbaute Brunnenbecken mit Mosaiken von Ursula und Rolf Gröger. Die Umgestaltung fand 1990 mit dem Haus am Sedanplatz durch den Architekten Rob Krier ihren städtebaulichen Höhepunkt.

Melanchthonhaus und Martinsbau: Zeitzeugen der Wiederbelebung

Das Melanchthonhaus, ursprünglich als christliches Hospiz 1914 errichtet, wurde nach dem Krieg umgebaut und ist heute ein Teil der evangelischen Landeskirche. Der Martinsbau, 1948/49 auf dem Grundstück des ehemaligen „Palast-Cafés“ errichtet, diente als Wohn- und Geschäftshaus mit für die 50er Jahre typischem Erkerband.


Fazit:

Die Geschichte der Roßbrücke ist ein Spiegelbild der Stadt Pforzheim: mittelalterlich geprägt, durch Kriege gezeichnet und mit dem Willen zum Wiederaufbau gestaltet. Heute ist die Brücke nicht nur Verkehrsverbindung, sondern auch ein Ort der Erinnerung und ein Symbol städtischer Kontinuität.

 

 

 

Quelle KI

 

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