Vom Kettenwerk zum Museum: Das Kollmar & Jourdan Haus

Einst "größte Kettenfabrik der Welt", heute Zentrum für Kunst, Bildung und Handwerk – das Kollmar & Jourdan Haus in Pforzheim zeigt, wie erfolgreicher Strukturwandel in einem historischen Industriegebäude gelingen kann.

Pforzheim – Wer heute das imposante Gebäude an der Bleichstraße betritt, ahnt vielleicht nicht sofort: Hier stand einst die größte Kettenfabrik der Welt. Die ehemalige Uhrkettenfabrik Kollmar & Jourdan AG, gegründet um die Wende zum 20. Jahrhundert, war ein industrielles Aushängeschild Pforzheims und gleichzeitig ein architektonisches Vorzeigeobjekt der damaligen Zeit.

Pionierbau und Industriegeschichte

Zwischen 1901 und 1910 erbaut, setzte das Gebäude neue Maßstäbe: eine moderne Skelettbauweise, ummantelte Stahlträger, ein eigenes Kraftwerk mit Kesselhaus – für die damalige Zeit ein Paradebeispiel innovativer Industriearchitektur. Eine Neujahrskarte um 1910 rühmte das Unternehmen stolz als „größte Kettenfabrik der Welt“.

Zerstörung und Wiederaufbau

Im Zweiten Weltkrieg erlitt das Werk schwere Schäden, insbesondere der nordöstliche Gebäudeflügel wurde zerstört. Nach dem Konkurs von Kollmar & Jourdan im Jahr

1977 wandelte man die einstige Fabrik in ein Büro- und Geschäftshaus um. Der Abriss des Kesselhauses mit Schornstein nahm dem Komplex einen Teil seines industriellen Charakters, doch seine ikonische Fassade mit hellgrünen Keramikfliesen und hellen Fensterstürzen blieb erhalten.

Neues Leben hinter alten Mauern

Heute hat das Haus in der Goldstadt Pforzheim eine neue Rolle gefunden: Mit dem Technischen Museum und der Städtischen Galerie beherbergt es zwei der bedeutendsten Museen der Stadt. Doch auch darüber hinaus ist das Gebäude ein lebendiges Zentrum geworden. Die Carlo-Schmid-Schule, Künstlerwerkstätten, ein Raumausstatter mit Galerie, Modedesign, Jugendwerkstatt, Wohnungen, Gastronomie, Friseur, sowie zahlreiche kleinere Unternehmen und Kreative nutzen die Räume.

Das Kollmar & Jourdan Haus ist somit nicht nur ein denkmalgeschütztes Symbol für Pforzheims industrielle Blütezeit, sondern auch ein lebendiger Ort des Strukturwandels, der Geschichte und Gegenwart auf eindrucksvolle Weise verbindet.

 

Quelle KI

 

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