Waisenhausplatz Pforzheim: Vom Kloster zum Kulturforum der Goldstadt

Vom Nonnenkloster über das erste Waisenhaus Baden-Württembergs bis hin zum kulturellen Zentrum – der Waisenhausplatz in Pforzheim erzählt bewegte Geschichte, geprägt von Aufbau, Zerstörung und Wiedergeburt.

Pforzheim – Der heutige Waisenhausplatz im Herzen Pforzheims ist ein Ort mit tief verwurzelter Geschichte. Was einst als spirituelles Zentrum begann, wurde im Laufe der Jahrhunderte zur Keimzelle industrieller Innovation – und schließlich zum kulturellen Mittelpunkt der Nachkriegszeit.

Bereits 1257 ist in der Inselvorstadt ein Dominikanerinnenkloster urkundlich erwähnt. Bis zu seiner Auflösung 1564 war es das größte und reichste Kloster der Stadt und bot rund 50 Nonnen ein Zuhause. Archäologische Grabungen im Jahr 1986 brachten bedeutende Funde dieses Klosterlebens ans Licht.

Nach der Reformation wandelte sich der Ort: Im frühen 18. Jahrhundert, genauer 1714, gründete Markgraf Carl Wilhelm das Landeswaisen-, Zucht- und Tollhaus zur Nutzung der ehemaligen Klosteranlagen. Ein Meilenstein in der Stadtgeschichte folgte 1767, als Markgraf Karl Friedrich die "Manufaktur für Uhren und feine

Stahlwaren" etablierte. Drei französischsprachige Unternehmer legten hier den Grundstein für die spätere Schmuckindustrie – Pforzheim wurde zur „Goldstadt“.

Ein Blick in das Jahr 1920 zeigt den Waisenhausplatz als kleinsten der drei zentralen Stadtplätze, gesäumt vom gleichnamigen Waisenhaus und einem mittelalterlichen Badhaus. Der Waisenhausbrunnen diente als Erfrischungspunkt für die Bürgerinnen und Bürger.

Doch am 23. Februar 1945 veränderte ein verheerender Luftangriff das Stadtbild nachhaltig. Auch der Waisenhausplatz wurde in Schutt und Asche gelegt. Die Ruinen wurden bis in die frühen 1950er Jahre abgetragen.

Der Wiederaufbau begann früh: Schon 1946 schlug Stadtbaudirektor Kurt Kaiser ein kulturelles Zentrum vor. Der Platz entwickelte sich zum heutigen „Kulturforum“, das mit dem CongressCentrum Pforzheim (CCP), dem Stadttheater und dem Parkhotel ein lebendiger Treffpunkt für Kultur und Gesellschaft geworden ist. Der Mauerrest des ehemaligen Waisenhauses, ergänzt durch eine Kunstinstallation von Johannes Kares, erinnert an die historische Bausubstanz und das Schicksal des Ortes.

So spannt sich über Jahrhunderte hinweg ein faszinierender Bogen von der klösterlichen Stille über industriellen Aufbruch bis zur städtischen Kulturvielfalt – mitten im Zentrum der Goldstadt.

 

 

Quelle KI

 

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