Ein Polizeieinsatz in der Pforzheimer Luisenstraße eskalierte am Freitagnachmittag, als ein 32-jähriger Mann Einsatzkräfte mit einem Wurfbrandsatz attackierte. Mehrere Beamte wurden leicht verletzt, der Tatverdächtige kam in eine forensische Psychiatrie.

Pforzheim – Ein Polizeieinsatz in der Pforzheimer Luisenstraße hat am Freitagnachmittag, 8. August, für Aufsehen gesorgt. Gegen 16:45 Uhr wollten Einsatzkräfte des Polizeipräsidiums Pforzheim einen vom Amtsgericht Pforzheim erlassenen Durchsuchungsbeschluss gegen einen 32-jährigen Mann vollstrecken. Der Verdacht: ein Verstoß gegen das Waffengesetz.

Trotz mehrfacher Ansprache öffnete der Bewohner seine Tür nicht, obwohl Geräusche aus der Wohnung zu hören waren. Nachdem die Tür mit Hilfsmitteln geöffnet wurde, warf der Mann unvermittelt einen Wurfbrandsatz in Richtung der Beamten. Das Brandmittel setzte sich umgehend um, verletzte die Polizisten jedoch nicht direkt.

Der Tatverdächtige zog sich in seine stark verrauchte Wohnung zurück und reagierte nicht auf weitere Ansprachen. Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr leiteten Schutzmaßnahmen für andere Hausbewohner ein. Gegen 17:15 Uhr verließ der Mann die

Wohnung, leistete Widerstand und wurde vorläufig festgenommen. Auch ein 28-jähriger Mann, der sich mutmaßlich in der Wohnung aufhielt, wurde vorübergehend festgenommen.

Mehrere Polizeibeamte erlitten leichte Verletzungen und wurden wegen des Verdachts auf Rauchgasvergiftung medizinisch versorgt. Ein Beamter kam vorsorglich ins Krankenhaus, konnte jedoch bald entlassen werden. Die Luisenstraße blieb bis etwa 18:15 Uhr für den Einsatz gesperrt.

Am Samstag entschied der zuständige Haftrichter auf Antrag der Staatsanwaltschaft Karlsruhe – Zweigstelle Pforzheim – die einstweilige Unterbringung des psychisch auffälligen Tatverdächtigen in einer forensischen Psychiatrie. Nach aktuellem Ermittlungsstand wird angenommen, dass der Mann den Tod der Beamten zumindest billigend in Kauf nahm.

Der 28-jährige Begleiter wurde nach Abschluss der kriminalpolizeilichen Maßnahmen wieder entlassen. Die Ermittlungen zu den genauen Tatmotiven, dem eingesetzten Tatmittel und möglichen Zusammenhängen dauern an.



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